I. Ankunft in Hangzhou, China

Aufgrund der Vielzahl an Stimmen, welche von mir hören wollen, habe ich mich dazu entschieden einen Blog zu schreiben. Da ich die Texte zusätzlich zu meiner Arbeit und etwaigen Freizeitbeschäftigungen verfasse, müsst ihr euch auf sparsame Auskunft einstellen.

Wie ihr schon wisst bin ich am 09. Oktober 2018 in das Flugzeug von Frankfurt am Main, Deutschland nach Shanghai, China gestiegen um die nächsten neun Monate in Hangzhou an der Green Town Yuhua School als Assistenzlehrer Deutsch zu unterrichten.

Trotz großer Aufregung am Flughafen (Bezüglich Gepäck- und Passkontrolle; der Frage, ob mein Gepäck in Shanghai ankommen wird und ob ich das Umsteigen in Dubai alleine schaffen werde) bin sicher und ohne das kleinste Problem in Hangzhou angekommen. Ich bekam zwar einen ersten kleinen Kulturschock, als ich meine Fingerabdrücke scannen und meinen ersten Übernachtungsort (Ich wusste nur, dass ich an der Lu Cheng Yuhua Xuexiao übernachten würde, aber hatte die genaue Adresse vergessen) angeben musste. Allerdings holte mich eine meiner Kolleginnen am Flughafen ab, sodass die Taxifahrt nach Hangzhou reibungslos, verlief.

Blick von der Haustür aus

An der Schule selbst wurde mir meine Wohnung gezeigt: Viele der Lehrer wohnen auf dem Campus der Schule, ich bekam ein überraschend großes und fertig eingerichtetes Apartment mit  großem Wohnzimmer, Schlafzimmer, Bad und zwei Balkons.

 

Alle Rechnungen, welche in der Wohnung anfallen (Wifi, Strom, Wasser, eventuell einmal Gas, wenn es funktioniert) werden von der Schule bezahlt.

Schon am ersten Abend stellte sich ein Nachteil Chinas heraus: Sie wissen leider nicht was Pizza ist. Frittierter Boden und keine Tomatensoße… Aber naja.

Andererseits: Warmes Wasser ist mit dem Boiler herzustellen; eine Waschmaschine und Kühlschrank sind vorhanden; das Hahnwasser ist zwar nicht trinkbar, dafür gibt es allerdings einen Trinkwasserspender (den man allerdings trotz so gut wie nicht existenten Chinesisch selbst auffüllen muss). Der schwarze Staub lässt sich nach etwas putzen gut entfernen. Aufgrund meiner Schläfrigkeit im Flugzeug und im Taxi hatte ich nicht einmal ein Jetlag.

So gesehen konnte mein Aufenthalt in China nicht besser los gehen.

 

Von der Dining Hall zum Multimedia Gebäude, eine Kollegin
ein Schulgebäude

Das Schulgelände ist schön. Man kann in Hangzhou eine Pflanze setzen und es wird in kürzester Zeit ein Baum daraus. Der Campus ist also sehr grün. Die Gebäude sind dezent protzig, aber das kann ja nicht Schaden.

Bevor ihr fragt: Ja, die Schüler tragen Schuluniformen. Nein, sie sehen nicht so aus wie in Anime und anderen Serien. Es gibt zwar ein formales Outfit, getragen wird meist aber die gemütliche Version, welche mehr wie Sportklamotten aussieht. Es gibt keine Regelungen  bezüglich Klamotten für Lehrer, und viele der Menschen laufen auch mit kaputten Jeans ect. auf der Straße herum ( Ich hätte also meine löchrigen Hosen mitnehmen können!) Trotzdem sind die Chinesen insgesamt besser gekleidet als wir Deutschen. Das könnte auch daran liegen, dass Klamotten, wie eigentlich alles sehr günstig sind. Und spottbillig, wenn man über das Internet bestellt.

Lehrerzimmer, Helena
Meine Kollegen (bis auf die Frau im roten Pulli)

Überraschend war: Die Tatsache, dass jede Fachrichtung ein eigenes Lehrerzimmer hat.  Außerdem gehen Schüler und Lehrer viel freundlicher und freundschaftlicher miteinander um, als  es in Deutschland möglich wäre. So kommt es durchaus mal vor, dass sich Lehrer und Schüler einmal umarmen oder zusammen Essen gehen. EIne Kollegin, die Deutsch-Abteilungsleiterin, hat mir sogar empfohlen einen der Schüler zu bitten, das Chinesisch in meiner Wohnung zu übersetzen. Wir haben nicht sehr viel Unterricht, zumindest nicht für sechs Lehrer, allerdings kommen sie Schüler ins Lehrerzimmer um Tipps zu bekommen oder um weiteren Unterricht zu bitten. Meistens findet dieser im Lehrerzimmer oder einem der zwei Deutschräume statt. Es ist durchaus möglich, dass Schüler an den Computern der Lehrer arbeiten um Projekte zu bearbeiten. Ich habe jetzt also eine Menge neue WeChat Kontakte und hoffe darauf, dass die Zwölftklässler mir nach ihren Prüfungen die Stadt zeigen können. Da der Herbst in Hangzhou sehr kurz ist, habe ich nur noch ca. 1 Monat Zeit um Sightseeing zu gehen, bevor es sehr kalt wird.

Die Schüler sind leider meist sehr beschäftigt: Unterricht beginnt um 7:00; von 12:00 bis 13:00 ist Mittagspause; von 17:10 bis 18:10 ist Abendpause; um ca 19:30 ist Unterrichtsschluss. Dann kommen Hausaufgaben (Ich schätze 2-3h). Samstag ist theoretisch frei, allerdings gehen viele Schüler zum Extraunterrricht von Nachhilfeschulen in der Stadt. Sonntag gibt es wieder ein paar Stunden in der Schule… In China zur Schule gehen ist hart.

Diesen Zettel muss ich die sechs Monate bis zur Verlängerung behalten!

Zusätzlich wusste ich nicht, dass man sich am ersten Tag nach er Ankunft bei der Polizei melden muss. Außerdem: Ohne Alipay ist man eindeutig benachteiligt in China. BikeSharing, ein Taxi rufen, Bus oder Bahn fahren, Dinge bestellen. Alipay macht das Leben unglaublich einfach. Man kann mit Bargeld bezahlen, wird aber oft schräg angesehen.

Nachdem ich mit zwei meiner Kolleginnen die nötigsten Haushaltsgegenstände und etwas Essen gekauft hatte, konnte ich sogar alleine einkaufen gehen. Momentan bin ich nämlich von Chinesisch sprechenden Kollegen und Freunden sehr abhängig. Ich kann jetzt immerhin alleine: Wasser bestellen, Einkaufen gehen, U-Bahn fahren, und nach 8:00 das Schulgelände betreten. Das erste Mal, dass ich durch die Schranke musste, habe ich dem Wächter fast erzählt, dass ich Lehrer heiße…

Das erste Wochenende in Hangzhou war in sofern aufregend, dass eine Musiklehrerin aus Deutschland mit unseren Schülern ein Projekt veranstalten wollte. Somit verbrachte ich mein erstes, eigentlich freies, Wochenende damit den Schülern deutsche Gedichte und Lieder beizubringen.

Frontaler Chor

Die meisten Schüler hatten nur ein paar Monate bis ein Jahr Deutsch gelernt, da die 12 Klasse demnächst Prüfungen hat und nicht teilnahm. Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass Aussprache und vor allem das Auswendiglernen deutscher literarischer Texte schwer war. Dazu kamen noch die hohen Ansprüche von der Lehrerin, deren Ansprüche Perfektion sind.

Auftritt am ersten Wochenende, Gruppenbild

Letztendlich war das ganze ein großer Erfolg, wenn der Auftritt auch etwas kurz war. Grün, Grün, Grün sind alle meine Kleider (Chor), verschiedene Gedichte von Heinz Erhardt  (einzelne Schüler oder Gruppen) und Fantastische Solo Auftritte von Kai (Der Mond ist aufgegangen) und Pauline (Lorelei) und Stern über Bethlehem. Kai ist jetzt mehr oder weniger berühmt in der Stufe, da er so gut singen kann!

 

In der nächsten Woche lernte ich die Klassen besser kennen, übernahm eine Stunde der 12 Klasse über Extremsport, welche in einem Danceoff endete; Korrigierte Hausaufgaben (Alle HA der Schüler müssen abgegeben und kontrolliert werden); Half verschiedenen Gruppen des Wettbewerbs am nächsten Wochenende ihre Texte zu kontrollieren und bereitete mich mental auf eine Aufführung von Faust (wenn auch vereinfacht) im Frühling vor.

Eine Unterrichtsstunde, als der Musiklehrer mit den Schülern üben wollte
Unterricht an einer anderen Schule, Deutsche Namen

Ich muss sagen, dass die Aufführung einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat: Das Lieblingstier der Schüler wird für immer der Kabeljau sein; Das Wort Schade wir mit besonderer Betonung ausgesprochen; Grün, rot und schwarz sind die populärsten Farben; Das Meer ist blau und das Meer ist weit; Und nicht zuletzt die große Liebe zu Wörtern mit G, wie Gefährlich, Geliebte, Gesäß, Getränke Gebracht, Getroffen oder auch Großes Glas.

Ich helfe der Abteilungsleiterin verschiedene Klassen an anderen Schulen zu unterrichten und lerne dabei die Stadt ein bisschen besser kennen. Das Herumfahren ist viel Arbeit!

 

Zusätzlich war ich bei einem Essen mit den Schulleiter, den Vizeschulleitern, Sprachlehrern und verschiedenen anderen Persönlichkeiten. Dadurch, dass es im besten Restaurant Hangzhous stattfand und ich kaum Chinesisch spreche, fühlte ich mich etwas am falschen Ort.

Restaurant, die Räume sind einzelne Häuser auf dem West Lake

Trotz der Aussage des Xiaozhang, dass wir eine große Familie seien, spürte man den Druck der mit den Unterschieden in der Stellung zwischen den Anwesenden kam. So hatte meine deutsche Kollegin seit einem Monat versucht einen neuen Herd zu bekommen. Als der Schulleiter davon erfuhr, war am nächsten Tag morgens der neue Herd da. Auffallend war auch die Tatsache, dass es Ausländische Lehrer an der Schule, Ausländer in China im Allgemeinen, abgesehen von der Sprachbarriere, viel einfacher haben als Chinesen. Wir haben bessere Arbeitszeiten, größere Wohnungen und werden besser behandelt. So bekomme ich zum Beispiel zusätzlich zu meiner normalen Bezahlung 500 Yuan um in der Kantine zu essen. Der Gehalt wird mir übrigens bar ausgezahlt.

Das Problem ist nun nur noch die Tatsache, dass ich für das sozusagen überlebenswichtige Alipay ein chinesisches Bankkonto brauche. Naja, eine Kollegin wird mit mir zur Bank gehen. Da man nur einen Ausweis zur Erstellung braucht liegt das einzige Problem im Chinesisch.

Mats, David, Yola, Kevin, Ron
Moderator, Sebastian(Sebi), Helena, Sebi(Sebastian), Levi, ein Anderer Typ

Ich hatte schon erwähnt, dass manche Schüler sich auf einen Wettbewerb vorbereiten: Der Wettbewerb hieß 2nd German Style Zhejiang Competition. Es gab drei Gruppen von unseren Schülern. Alle waren eindeutig unter den Besten des Abends. Sebi, Helena, Sebastian und Levi haben letztendlich den ersten Preis. Sie hatten das Thema Komödie und Tragödie und haben ein lustiges Theaterstück aufgeführt. Sebastian ist sehr ehrgeizig, und hat deswegen viel Arbeit in das Projekt gesteckt. Der Pokal steht jetzt bei uns im Lehrerzimmer.

An dem Abend war ich mit manchen Schülern (Sebi, Yola, Ron und Mats) Essen.

Die dringenden Probleme habe ich also gelöst: Trinkwasser ist da, ich verstehe meine Geräte, habe einen Vertag (auch wenn ich von dem buchstäblich nur Chinesisch verstanden habe), und konnte mit Helen, einer Highschool Englischlehrerin Klamotten kaufen gehen.

Jogginstrecke
Kanal

Eine Joggingstrecke am Kanal entlang habe ich ebenfalls gefunden. Sie ist ca. 4km lang, un dich habe sogar eine Partnerin gefunden. Als Ausgleich für den Verlust von Klettern & Co habe ich mir überlegt mit Parkour anzufangen. Chad würde mir mal sein Sportcenter zeigen, damit ich in sicherer Umgebung üben kann.

Ich besuche Dienstags und Donnerstags Chinesisch Klassen und Habe mich mit meinen drei „Klassenkameraden“ angefreundet. Chad, Harry und Chloe sind Middleschool Lehrer. Mit den Letzteren war ich am Dienstag auch vor dem Mittagessen in einem Cafe, zu dem wir cooler Weise auf Mopeds gefahren sind. Da die Chinesen tatsächlich noch rücksichtsloser Fahren als die Italiener, gewöhnt man sich schnell an das Sichdurchschlängeln und konstante Chaos und erlernt die nötigen Tricks.

Für alle Go-Interessierten: Ich habe Kontakt zu einem 3d hier in Hangzhou, der mir Unterricht geben will. Ich sortiere hier alles und dann geht’s los!!

Da ich jetzt doch sehr viel geschrieben habe, hoffe ich, dass eure Neugierde gestillt ist.  Ich bin über WhatsApp nicht wirklich erreichbar, wenn ihr mir unbedingt etwas schreiben wollt, tut das entweder über meine E-Mail (hanna@mueller101.de) oder über WeChat. Carla, das ist eine explizite Einladung für dich!!!

Ich erhebe keinen Anspruch auf grammatikalische Richtigkeit und Rechtschreibung, auch wenn ich jetzt Deutsch unterrichte!

Ich schaue mal, wann ich das nächste Mal die Zeit finde, um mich für Stunden an den Laptop zu setzen.

Vom Rhätikon in die Silvretta – 04.08.-12.08.2018

Dieses Jahr wollten wir – Christine, Christof und Erik – mal wieder eine Hüttenwanderung machen. Die Idee war, nicht so weit weg zu fahren. Ein Blick auf die Karte, eine Selbsteinladung bei unserem Freund Veit und ein paar wenige Hüttenreservierungen machen die Planung einfach. Es soll von Schiers im Rhätikon bis in die Silvratte gehen. Und natürlich ist auch unsere Madrisa-Hütte mit 2 Übernachtungen eingeplant.

Samstag 04.08.2018 – Anreise mit Bahn und Bus nach Schiers

Mit Bahn und Bus gehts morgens nach Fanas zur Talstation der Seilbahn. Wir sind mit unseren Rucksäcken voller Mitbringsel für Veit auf der Alpe froh, die meisten Höhenmeter mit Hilfsmittel zurücklegen zu können. Oben an der Bergstation treffen wir dann auf Veit, der mit AlpkollegInnen beim Klönen ist. Der Weiterweg zur Alp Fadur zieht sich an steilen Hängen entlang – hier ist die Alpwirtschaft sicher kein Zuckerschlecken.

Sonntag 05.08.2018 – Kühetreiben und Zäune stellen

Natürlich hat der Älpler seine erste Inspektionsrunde schon vor dem Frühstück hinter sich gebracht. Wir dürfen ihm aber dann noch helfen, den einen oder anderen Zaun zu stellen und unterstützen ihn beim Treiben der Kühe von der einen zur anderen Weide. Das geht zu dritt besser als alleine. Die Rindviecher sind aber dann doch ziemlich groß und respekteinflößend – vor allem, wenn man am steilen Hang unter ihnen steht.

Kühe treiben auf der Alp

Nachmittags haben wir auch noch ein wenig freie Zeit und besteigen die Girenspitz (nicht die bei St. Antönien). Das Abendessen findet dann vor der Hütte bei bestem Panoramablick statt.

Montag 06.08.2018 – Rhätikon-Höhenweg

Nach einem netten Frühstück gehts übers Fadurer Fürggli auf den aussichtsreichen Rhätikon-Höhenweg. Heute ist zum Glück nicht viel los. Ein paar Kletterer sind in den steilen Südwänden von Kirchlispitzen und Drusenfluh unterwegs.

Blick zum Schweizer Tor

Nachmittags treffen wir auf der Carschina-Hütte ein und manche machen noch einen Ausflug in Richtung Sulzfluh. Die Hütte ist gut besucht – viele Familien mit Kindern, die von Antönien den kurzen Weg hochgekommen sind.

Dienstag 07.08.2018 – Über Partnun und Antönier Joch nach Gargellen

Blick zum Riedchopf

Über schöne Wiesen und (zum Glück nur kurze) Fahrstraße kommen wir zur Partnunstafel wo wir in Richtung Antönier Joch aufsteigen. Bis hier sind wir fast allein – vom Antönier Joch herunter ist man fast wie auf der Ameisenstraße unterwegs. Die Wander-Runde über Gafier Joch zum Antönier Joch mit Ausgangspunkt Bergstation Schafberglifte ist wohl die Hauptattraktion des Tals.

Wir haben aber keine Berührungsängste – hinunter nach Gargellen nehmen wir knieschonende, aber teure „Mountain-Carts“. Shoppen im Dorfladen und Eisessen in der uns vom Winter wohlbekannten Eisdiele bieten sich an.

Nach kurzem Aufstieg gelangen wir zur Madrisahütte wo wir Franz Wild mit Familie als Gesellschaft haben. Der Abend ist mit Selbstkochen sehr entspannt.

Mittwoch 08.08.2018 – Gargeller Madrisa, Madrisahorn

Wir bilden Neigungsgruppen. Christof und Erik besteigen zuerst die Gargeller Madrisa und dann das Madrisahorn. Christine ist gemütlicher unterwegs und wir treffen uns am Gafier Joch, welches wir von vielen Skitouren sehr gut kennen. Zu Fuss ist der Abstieg natürlich etwas langsamer, aber auch schön.

Auf der Gargeller Madrisa
Abstieg vom Madrisahorn – mit Ski ist das besser

Im Sommer kann man hier oben sehr schön die unterschiedlichen Gesteine bewundern. Im Rhätikon findet man den Kalk – im Montafon und der Silvretta gibt es Urgestein.

Donnerstag 09.08.2018 – Tübinger Hütte

Die Etappe zur Tübinger Hütte übers Valzifenztal und Valzifenzer Joch ist landschaftlich sehr schön – aber auch ziemlich weit. Insgesamt aber gut zu schaffen und sicher besser als übers Vergaldner Tal. Vom Vergaldner Joch hinunter ist der Weg ein Stück kettenversichert aber unproblematisch.

Blick zur Tübinger Hütte und in die Silvretta

Freitag 10.08.2018 – Klostertaler Hütte

Morgens gibts leichten Nieselregen und Nebel. Die Hüttenwirtin der Tübinger Hütte macht Stress und möchte uns ins Tal hinunterschicken um dann mit dem Bus und der Seilbahn zur Bielerhöhe zu gelangen.

Da es nachmittags besser werden soll und das Gelände nicht extrem sein wird, schlagen wir den Rat in den Wind und machen uns auf den Weg. Hinauf ins Plattenjoch regnet es noch ein wenig. Aber dann macht es auf, so daß wir gleich noch die Westliche Plattenspitz mitnehmen. Hinüber zur Seelücke geht es auf ganz gut markiertem Steig unproblematisch weiter.

Die gemütliche Saarbrücker Hütte erreichen wir dann in dichtem Nebel und geniessen einen hervorragenden Eintopf.  Ein wenig die Fahrstraße hinunter und man kommt auf den markierten Steig in Richtung Litzner Sattel. Leider ist auch hier die Sicht nicht so gut so daß wir uns den Großen Litzner nur vorstellen können.

Der Abstieg zur Klostertaler Hütte übers Verhupftälli ist zwar leicht zu finden, aber wegen Steilheit und Nässe muss man schon ein wenig aufpassen. Den Bach überwindet man dann über den Steg und gelangt zur Hütte.

Bachüberquerung im Klostertal

Auf der Hütte ist gerade ein Team vom DAV mit Wartungsarbeiten zugange. Wir brauchen aber nicht mitzuhelfen und geniessen den Abend mal wieder mit Selberkochen und Holzmachen. Perfekt.

Samstag 11.08.2018 – Silvretta-Hütte

Noch im Nebel brechen wir in Richtung Rote Furka auf. Die Wolken reissen immer wieder auf so daß wir nachlässig werden und den Abzweig zur Furka verpassen. Das ist aber kein Problem, so können wir die tollen Böden unterhalb der Tällispitz zwei mal durchlaufen. Als wir dann auf der Roten Furka stehen, ist dann auch die Sicht auf den Silvrettagletscher perfekt.

Blick zum Silvrettagletscher

Über einen schönen Steig gehts hinunter zur Silvrettahütte. Da es Samstag abend ist, ist die Hütte gut voll. Aber was solls.

Sonntag 12.08.2018 – Abstieg nach Klosters

Wir nehmen den Umweg übers Galtürtälli und gelangen auf einem sehr schönen Weg hinunter zur Alpe Sardasca. Leider gibts hier keine Trottis zu leihen. Aber man kann die Fahrstraße meistens vermeiden. In Monbiel fährt dann der Bus und ein paar Stunden später sind wir dann dank SBB und DB ganz ohne Staus in Karlsruhe zurück.

Fazit:

Empfehlenswerte Hüttenwanderung durch unterschiedliche Gebirge und Gesteinsarten. Die zwei prima Selbstversorgerhütten (Madrisa-Hütte und Klostertaler Hütte) sowie Einkaufsmöglichkeit sind ideal um die Rucksäcke leicht zu halten.

Sehr schön war auch, daß meistens wenig los war und wir nur selten jemand getroffen haben. Ausnahmen waren der Hot-Spot oberhalb von Gargellen, die Carschina und Silvretta-Hütte.

Als alternativer Startpunkt bietet sich Seewies und die Schesaplana Hütte an.

An- und Abreise mit der Bahn empfiehlt sich.